Montag, 15. Dezember 2008

Beachparty und Jam Session

Und hi schon wieder! ;)

Gestern war der bisher heißeste Tag hier - angenehme 36° Körpertemperatur. ;) Und der Trick der australischen Sonne liegt nicht etwa bei nur brachialer Strahlgewalt, sondern einfach bei gutem Timing, denn pünktlich zum Wochenende wurds in bisher 7 von 7 Fällen schön. :)

Netterweise wurde ich von einer Kollegin zu ner kleinen Beachparty eingeladen (Schlömerisch geluckt sozusagen). Blieb nur die Frage: wie hinkommen? Bus wäre die kürzeste Verbindung ca. 1 Stunde gewesen und schon der zweite Vorschlag des Transperth Applets war 11430m zu Fuß gehen. Aber keine große Überraschung denn Public Transportation ist hier nicht so wirklich angesagt.

Klarer Fall also: in der Mittagssonne schön aufs Rad. Beim Losfahren fiel mir dann auf dass ich ja weder en Rucksack noch en Gepäckträger habe, daher musste alles was nicht unbedingt nötig ist zuhause bleiben. So haben Brad's Fahrrad, meine Badehose und ich uns also auf den Weg gemacht. ;) Digicam war also leider och keene dabei. Aber die Sache ist auch eigentlich schnell umrissen. Fahrt war eigentlich ganz locker und an dem Strand gab es quasi so ne Partyarea wo öffentliche Grills installiert sind und fröhlich und wild gebrutzelt wird. Sehr sympathische Sache das.

Zwischen dem obligatorischen alle 10 Minuten ins warme Meer zum abkühlen schmeissen, bin ich dann auch zu meinem ersten Beachvolleyball Match gekommen. Ein Ding der Unmöglichkeit hatte ich bisher eigentlich gedacht, denn mit das charakteristischste an der Perther Umgebung ist eigentlich, dass es immer richtig krass windig ist. Also so windig, dass man wenn es unter 25° ist, man am Strand in kurzen Sachen richtig friert. (wirklich!!!!)

Der Wind kommt immer so ab 4 bis 5pm, das ist dann die Zeit wo die ganzen Kiter aus ihren Löchern kommen. Surfer's Paradise! Die Wellen sind aber so groß und kräftig, dass man auch problemlos ohne Brett surfen kann und um diese Zeit kein einziges Mädchen mehr im Wasser ist (außer mir ;).

Naja wir waren mim Beachen zum Glück früh genug dran und die Felder waren super zwischen zwei Häusern, so dass als Ausrede für die schlechte Technik dann die Sonne wieder herhalten musste. ;) Ich bin in Oz glaube grad der einzige Mensch ohne Sonnenbrille und Kopfbedeckung... hmhm

Rückfahrt war dann wieder was kühler zum Glück, (posing) ich sag nur 53.6km/h auf nem halbplatten Mountainbike (/posing). Der Fahrtwind lud einfach zum Rasen ein. ;) Das ist übrigens knappe 10 km/h schneller als die Schleicher hier - denn: in Perth wird grundsätzlich UNTER dem Limit gefahren. 50 = 45 fahren... *gähn* Man hat Zeit... ist Staus gewöhnt... no worries man.

Abends bin ich dann auf eine Jam Session gefahren. Eingeladen hatte ich mich ein Profitrompeter, der hier eine kleene Big Band leitet, in der ich jetzt ein paarmal mitgespielt hab. Nette Truppe gegründet vor ein paar Monaten von nem ursprünglichen Belgier, der sich hier mit industriellen Kühlanlagen selbstständig gemacht hat und dessen Firma inzwischen ziemlich gut geht. Er meinte er hätte noch nie irgendeine Form von Werbung geschaltet. Seine Frau ist Ärztin, spezialisiert auf Hautkrebs. Die beiden hams kapiert. Naja der Belgier spielt 2. Tenor und ist ziemlich blutiger Anfänger, aber sponsort den Raum, die Anlage, bezahlt den Conductor etc., netter Typ.

Die Jam Session war dann mal ein echt uriges Erlebnis das ich so schnell nicht vergessen werde. Ein doch ziemlich runtergekommener Raum in einem von Musikstudenten ziemlich zugrunde gerichteten und mehr oder weniger unbewohnten Haus. Hinten raus en paar olle Sessel und ne Bong aufm Tisch. Es formten sich sowohl ein paar ältere Hasen wie auch blutjunge Musikstudenten zu einem lockeren Jam, bei dem allerdings bier-ernst-höchst-level-extrem-komplex Jazz praktiziert wurde. Freaks sag ich nur. Da wird dann von einem ein Hauch von Thema angefangen und alle wissen sofort Bescheid was für ein Song das ist und haben alle Harmonien etc. auswendig parat. Ich behaupte mal dass ich den ein oder anderen Hit kenne, aber da stand ich wirklich nur aufm Schlauch. Die Jungs haben mir gezeigt wie gut man als Profi wirklich sein kann, und wie weit man als kleener Amateur davon weg ist. Etwas später habe ich dann erfahren, dass ein paar hundert Meter die angesehenste Jazzhochschule Australiens steht. ;)

Einen Moment lang habe ich es bereut, nicht evtl. doch ein Musikstudium in Angriff genommen zu haben.... aber immer nur genau bis zu dem Punkt wo dann die Gespräche in den Pausen begannen, in denen gerätselt wurde wie man sich die Miete für die nächste Woche zusammen-gigt.

Da der Maestro ja jetzt auch offline mitliest an dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön für das Borgen des super Flightcase, das meine Kanne sicher und unauffällig durch die Airport Gates gebracht hat so dass ich hier weiter meinem schönsten Hobby fröhnen kann. :)

Viel Spaß beim Geschenke kaufen und bis bald mal wieder!

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